Warum wir überhaupt mehr innehalten sollten

Ich habe ja schon das Thema Achtsamkeit in einem vorherigen Blogpost etwas thematisiert. Darin ging es vor allem darum, die kleinen Momente für sich zu nutzen, um etwas dem stressigen Alltag zu entkommen. Jetzt kann man sich aber berechtigterweise fragen, warum man überhaupt diese Momente suchen und nutzen sollte. Man hat schließlich genug zu tun und wie soll ich mit Nichtstun denn Herrin meiner ganzen To-Dos werden? Widerspricht das nicht auch unserem Leistungsgedanken? 

Ich sage ganz klar: nein. Denn erwiesenermaßen fördert Zeit des Nichtstuns die Kreativität. Unser Gehirn braucht Zeit zum regenerieren, verarbeiten und “zum neue Ideen schmieden”. Ich stelle mir das vor wie einen Turm, den man baut. Man baut und baut und baut, ohne großartig darüber nachzudenken, wie hoch er eigentlich werden soll, ob es immer noch Sinn macht, diesen Turm zu bauen, oder ob das Material, mit dem man baut, überhaupt geeignet ist. Man hat einfach irgendwann mal angefangen zu bauen und nun baut man eben. Ist es aber nicht eigentlich viel sinnvoller, auch ab und zu mal zurückzutreten, sein Werk zu beobachten, zu schauen, ob es in die richtige Richtung geht oder einfach auch mal eine Pause zu machen? 

Ich habe beim Aufbau von Just You & Coffee und meinem Mentoring Programm Mindbound, Tage gehabt, die ich für mich “Inspiration Days” getauft habe. Diese baue ich mir immer noch in meinen Alltag ein, bzw. sind es zum Teil auch einzelne Tages-Slots. In diesen Slots mache ich gezielt etwas, was im ersten Augenblick nichts mit “Arbeit” zu tun hat. Ich lege mich in den Park und lese ein inspirierendes Buch, höre Podcasts, gehe spazieren oder mache eben all diese Sachen über einen ganzen Tag verteilt. Das Ziel: Abschalten, neue Inspirationen tanken und kreativen Gedanken freien Lauf lassen. Mit dabei ist immer mein Notizbuch, um diese Gedanken auch festzuhalten. Für mich sind diese Tage Gold wert, vor allem wenn ich gerade in einem Motivations- oder Produktivitätsloch stecke. Statt starr und voller Zwang vor’m Rechner zu sitzen und zu hoffen, dass ich schon irgendwie vorankommen werde, gehe ich raus und mache “nichts”.

Du ahnst es sicher: Der Turm kann genauso gut unser aller Leben sein, unsere Arbeit oder was du auch immer für dich darin erkennst. Am Ende ist die Nachricht dieselbe: Hab kein schlechtes Gewissen oder gar Angst, mal einen Tag oder ein paar Stunden lang nichts zu tun bzw. aktiv nach Inspirationen “im Außen” zu suchen. Damit meine ich nicht zwangsläufig das Wochenende, sondern vielleicht auch die Mittagspause, die du auf zwei Stunden ausdehnst und mit einem Spaziergang verbindest. Vielleicht startest du auch deinen Morgen damit, ein paar Seiten zu lesen, bevor du dich in deinen Arbeitstag stürzt. Du wirst merken, dass es deine Kreativität und auch Produktivität fördert und was viel wichtiger ist, dass du dich zufriedener fühlst. Überzeugt? Dann viel Spaß beim inspirieren lassen!

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